Manfredonia

Die Temperaturen stiegen heute nicht sehr, es blieb bei ungefähr drei Grad, auch wenn die Sonne ohne Pause schien. Ich machte mich gegen Mittag zum angekündigten Strandspaziergang auf. Es war herrlich, kilometerweit konnte ich wandern. Der Sand ist hier sehr fein, Abertausende Muscheln liegen herum. Einige davon sammelte ich. So etwas habe ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Ich lief beinahe bis Manfredonia, das ich leider nicht erreichte. Kurz vorher kam ich an eine Flussmündung, die ich natürlich nicht überqueren konnte. So drehte ich um.
Die Muscheln blieben nicht die einzige Entdeckung. Ich weiß nicht, warum es mir vorher nicht aufgefallen war, aber in der Böschung lagen ebenfalls Tausende von Naturschwämmen. Auch davon sammelte ich einige, keine Ahnung, ob sie als Souvenir taugen. In jedem Fall hatte ich Glück und fand unter dem angewaschenen Strandgut einen Plastikkorb, so dass ich meine kleinen Schätze ohne viel Mühe zum Platz zurücktransportieren konnte.

Die andauernde Kälte und die trockene Heizungsluft im Camper machten mir danach mehr zu schaffen als mir lieb war. Ich versuchte zu schreiben, gab aber nach anderthalb Stunden auf, in denen ich so gut wie nichts zustande gebracht hatte. So funktioniert es also nicht. Auch gut zu wissen. Jetzt sitze ich im viel zu heißen Wohnmobil, der viel zu kalt wird, wenn ich den Lüfter ausschalte. Warum eigentlich immer diese Extreme? Ich verschwendete einige Gedanken daran, nicht nach Frankreich, sondern geradewegs nach Hause nach Berlin zu fahren. Diese Option habe ich aber immer noch, vielleicht ist es in der Toskana wenigstens etwas wärmer.
Morgen früh mache ich mich auf den Weg, mal sehen, wie weit ich komme. Ich weiß nur, dass ich hier weg muss. Einfach zu eisig.