Voll nicht einfach

Und weiter in Brandenburg.
Jetzt ist das letzte Zimmer im Kernbereich der Datsche an der Reihe. Erst gestrichen (gestern), Boden ausgeglichen (heute), dann die Fliesen (morgen), schließlich die Fugen (Donnerstag). Das ist zumindest der Plan.
Damit ist die „Villa“ natürlich noch längst nicht fertig, es fehlt dann noch der Wintergarten, den ich aber wahrscheinlich dieses Jahr nicht mehr schaffe. Zumindest nicht ganz. Und auch außen bedarf es sicher mehr als nur einer Schönheits-OP. Holz rottet. Kann man nichts machen.
Immerhin aber sieht es schon wesentlich besser aus. Auch wenn die Maus sich ebenfalls eingerichtet hat. Sie scheint die Veränderung nicht zu stören. Für sie ist das ganze Haus nur eine große Toilette.
Aber das alles nur am Rande.

Und fertig…

Von Corona gibt es einiges zu berichten.
In Großbritannien hat es die Regierung geschafft, die eigene (reisende) Bevölkerung derartig zu veräppeln, dass ich nicht verstehen kann, warum diese die Scharlatane in No 10 noch immer unterstützen.
Hintergrund: Letzten Donnerstag Abend stellte sich Grant Shapps, seines Zeichens Verkehrsminister Großbritanniens, vor die Presse und verkündete, dass Leute, die bis Sonntag früh, 4 Uhr, aus Frankreich nicht wieder zu Hause sind, 14 Tage in Quarantäne müssen.
Eine halbe Millionen Briten machten zu dieser Zeit Urlaub im Nachbarland.
Es setzte natürlich die große Panik ein, die noch schlimmer wurde, als sich herausstellte, dass es sich nicht um Sonntagmorgen, sondern schon um den Samstag, 4 Uhr, handelte.
Na großartig.
Die Folge: übervolle Fähren, aus den Nähten platzende Flugzeuge, Kilometer lange Staus am Terminal zum Eurotunnel. Und natürlich Millionen von umsonst ausgegebenen Pfund, weil ja Leute dachten, dass sie noch den Samstag zur Heimreise nutzen könnten, was sich als falsch herausstellte.
Begründet wurde diese Maßnahme durch die steigenden Coronazahlen in Frankreich. Der Witz aber ist, dass die Zahlen sich nicht so sehr von den britischen unterschieden.
Das kann sich keiner ausdenken. Krieg gegen die eigene Bevölkerung, aber überraschen kann das eigentlich niemanden mehr. Wer die Politik auf der Insel seit 2016 verfolgt hat, musste erleben, dass die Hälfte des Landes im Grunde gar nicht zählt.
Wer Tory wählt, macht wahrscheinlich sowieso keinen Urlaub in der EU, also handelte es sich sicher um die falsche Hälfte der Bevölkerung, die, die ohnehin nicht konservativ wählt.
Ich denke, dass dieses Denken den „Konservativen“ in einigen Jahren mächtig auf die Füße fallen wird. Wer Clowns wählt, bekommt einen Zirkus. Und GB hinkt den USA etwas hinterher. Die Amerikaner aber haben es langsam begriffen. Glaube ich. Hoffe ich.

Ansonsten gibt es auch aus der Familie einiges zu berichten.
Dabei denke ich bereits an Weihnachten, wenn hier „Heerscharen“ einfallen. Will heißen, die Feiern beginnen. Wie macht man so etwas zu Zeiten von Corona?
Stelle ich Verhaltensregeln für meine Schwester und Schwestern-Lebensgefährten Endri auf, wie sie sich außerhalb der Wohnung zu bewegen haben? Keine Sozialkontakte in geschlossenen Räumen, kein Singen in der U-Bahn, keine besoffenen Clubbesuche oder auch Brunche in Etablissements in Mitte (einem Corona- Hotspot)?

Noch mehr Gedanken macht mir die Möglichkeit, dass sich die beiden entscheiden könnten, in Griechenland zu heiraten, eine sehr realistische Einschätzung, steht eine deutsch-griechische Eheschließung doch schon seit mindestens fünf Jahren an. Dann käme es zu einer Massenhochzeit mit sicher über 100 Feiernden. Oder noch mehr. Schon an sich eine Horror-Vorstellung für mich.
Und außerdem Brutplatz für das Virus, das sich ungeladen besonders zu Familienfeiern hinzugesellt.
Wie käme ich aus all dem heraus?

Wir haben jetzt ein Jahr verzichtet, haben Urlaube abgesagt, Home-Office gemacht, Schwiegermutter Ellen via Radtouren von Tempelhof nach Spandau versorgt. Das alles wäre umsonst gewesen, wenn wir uns jetzt wider jeden Verstand verhalten, als gäbe es kein Morgen.
Das alles sind Dilemma, für die ich noch keine Lösungen habe. Mein Verstand sagt mir: Schließ die Tür ab und verteidige das (home is my) castle gegen alle möglichen Eindringlinge. Aber wo ziehen wir da die Grenze?
Ich ärgere mich über diese Entscheidungen, die ich eigentlich nicht treffen möchte.
So viel zu den Fragen, denen ich mich im Augenblick zuwende.
Das alles ist nicht einfach.

Hier ein Link zum Coronavirus-Update mit Prof. Drosten.