Kamares

Hier befindet sich der Hafen der Insel.
Kamares, das zwischen den zwei Bergketten Agios Simeon und Profitis Ilias liegt, macht einen modernen Eindruck und bietet alles, was das Inselherz begehrt: Tavernen, Cafés, Läden, auch einige der Töpfereien, die die berühmten sifnotischen Töpfe herstellen. Vielleicht ist es der stressigste Ort der Insel, was nicht heißt, dass es stressig ist. Nur eben ein bisschen weniger gemächlich.
Was Kamares aber in meinen Augen so großartig macht, ist der weite Strand. Das Meer in der Bucht ist hier besonders flach. Sicher angenehm für Familien mit kleinen Kindern. Leute, die gerne schwimmen, müssen allerdings ein Stück weit hinaus. Es geht alles, wenn man will.
Auf der anderen Seite des Hafens befindet sich Agia Marina mit seiner dramatisch gelegenen Kirche Αγία Μαρίνα Agia Marina, das etwas ruhiger scheint als die Gegend um den Hafen herum. Hier kann ich auch die bemerkenswerte Isalos Beach Bar empfehlen. Es sind nicht unbedingt die grandiosen Speisen und Getränke, sondern die Lage. Für mich ist es immer ein Highlight, hier einen Frappé trinken zu gehen, sitze ich doch fast direkt am Wasser, mit Blick auf die Bucht, kann, wenn mir danach ist, einfach kurz baden gehen. Und danach einen griechischen Salat essen und die Stunden vorbeiziehen lassen.

Auch sehr zu empfehlen ist eine Wanderung zum Ende der Bucht, zum Kap Kokalas. Dazu folgt man erst einmal der Straße, später dann dem Pfad in Richtung Εκκλησία Αγία Αικατερίνη (Agia Katerini). Schon diese recht große Kirche lohnt einen Besuch. Es geht aber noch weiter. Aufgestapelte Steine, von Wanderern hinterlassen, führen auf einen schmalen Pfad, der bis zum Ende der Bucht reicht.
Ich empfehle übrigens festes Schuhwerk, denn der Pfad kann mitunter etwas rutschig sein.

Auf der Wanderkarte ist übrigens am Ende der Bucht ein Trampelpfad in Richtung der hoch über Kamares liegenden Προφήτης Ηλίας Τρουλακίου (Profitis Ilias) auf dem Berg Agios Simeon eingezeichnet, den ich trotz intensiver Suche nicht gefunden habe. Ich habe trotzdem mal den Aufstieg gewagt, den ich heute als zu waghalsig bezeichnen würde. Immerhin führte er mich damals an die steil abfallenden Abgründe der Berge heran, die Kamares umgeben. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man den Propheten Ilias (nicht zu verwechseln mit dem Berg gegenüber und der inselgrößten Klosteranlage gleichen Namens bei Apollonia) trotzdem besuchen. Die Aussichten sind einfach grandios. Man muss dazu die Straße von Kamares in Richtung Cheronissos nehmen und einen leichten Anstieg zu Fuß in Kauf nehmen. Allemal besser als das, was ich gemacht habe.
Auf der anderen Seite von Kamares, zweihundert Meter vom Hafen entfernt, führt in Serpentinen ein Wanderweg 6A auf die zweite Bergkette hinauf, der ebenfalls nach dem Propheten Elias benannt ist. Verwirrend, aber nicht zu ändern. Es ist ein Stück Arbeit, aber es lohnt sich.

Oben angelangt kommt man an uralten Eisenmienen vorbei, auch an einigen Ruinen der berühmten Türme von Sifnos, von denen es einige Dutzend in allen ruinösen Zuständen auf der Insel gibt. Aber dazu später mehr.
Wenn man oben ist, kann man sich für den Rundweg 6 entscheiden, entweder in Richtung von Apollonia oder in Richtung der Küste. Ich kann letzteres empfehlen, dazu muss man aber noch höher über den Bergkamm hinaus.
Es gibt kaum etwas spektakuläreres, als fast ganz oben zu stehen und auf die andere Seite von Sifnos schauen zu können, im Hintergrund Milos und Kimolos. Man kann von Weitem das prächtige Kloster Panagia Toso Nero erkennen, das man als Nächstes erreicht, wenn man absteigt. Zugegeben, es ist anstrengend, aber ich mache diese Wanderung eigentlich fast immer, wenn ich Sifnos besuche. Wer will, kann von Panagia Toso Nero aus dem Wanderweg 6 weiter folgen und kommt irgendwann nach Apollonia.

Ein kleiner Tipp von mir: Ich komme immer bei Makis Camping unter. Wenn ich allein unterwegs bin, dann auf dem Campingplatz, wenn wir zu Zweit reisen, im Bungalow. 

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