21.09. Naxos-Stadt

Ich kann mich entsinnen, dass es ein sehr entspannter Aufenthalt war.
Eher übrigens Urlaub als Reise, denn viel unternommen habe ich nicht. Untergekommen war ich, eigentlich wie immer, auf dem Campingplatz Maragas am gewaltigen Strand mit dem gleichen Namen, der sich ein paar Kilometer erstreckt. Es ist derartig lieblich dort, dass ich wohl ein bisschen „versumpft“ bin. Will heißen: Ich habe mich erholt.

Naxos-Stadt lohnt sich natürlich immer. Auch diesen Tag nutzte ich, um in die recht große Hauptstadt der Insel zu fahren. Einschließlich des obligatorischen Besuchs des niemals vollendeten Tempels mit dem Tor, das wohl als Wahrzeichen von Naxos bezeichnet werden kann.
Ich gewann viele Eindrücke, dabei sind es oft so typisch griechische Motive, die ich gerne fotografiere. Mal eine hölzerne Decke, knorrig und alt, mal ein Restaurant mit rustikaler, aber fein abgestimmter Dekoration.
Ansonsten bummelte ich durch die Gassen und ließ mich treiben.

22.09. Magaras – Strand

Viel habe ich nicht unternommen.
Es scheint, als ob ich mich wirklich dem griechischen Tempo angepasst habe. Ein Strandspaziergang war tagfüllend. Die Luft schien klar, nicht so flimmernd wie sonst, daher sind die Fotos besser geworden. Ich lief zu einem kleinen Hügel, der im Nord-Westen den Strand abschließt, vorbei an Agia Anna, einem winzigen Ort mit vielen Restaurants und Bars, die nun zunehmend leerer wurden. Naxos ist zu dieser Zeit herrlich, vieles hat noch geöffnet, aber der Ansturm der Touristen ist definitiv vorbei. Es ist noch immer ziemlich warm, aber nicht mehr unverschämt heiß, so dass man viel unternehmen kann. Aber dazu stand mir offensichtlich nicht der Sinn. Warum auch?
Dolce Vita.
Das können die Griechen auch sehr gut.

23.09. Magaras – Strand

Und nun ist einmal das Unvorstellbare geschehen.
Es hat gegossen. So weit ich mich erinnern kann, begann es schon am Tag vorher, auch die Nacht über regnete es. Also haben die Wolken am Tag vorher wohl doch einiges an Ballast getragen.
Es regnete nicht nur. Starkregen würde man in Deutschland sagen. Mein Zelt, ein ziemlich dünnhäutiges Ultraleicht-Gebilde, ein Big Agnes, hat es wohl ausgehalten, ich kann mich nicht an Wassereinbruch erinnern.
Jedenfalls brach ich einen weiteren Strandspaziergang, dieses Mal in Richtung Süden, ab, weil es zu regnen begann.
Kalt hingegen war es nicht. Nur etwas ungemütlich.

Am Abend war der Spuk erst einmal vorbei, ich lief noch ein bisschen in Richtung Agia Anna, machte Fotos, die bei der klaren Luft ziemlich scharf wurden.
Der Regen sollte mich auf dieser Reise in Griechenland noch weiter verfolgen.
Aber dazu später.

24.09. Naxos – Stadt

Und nochmals ein Tag in der Hauptstadt.
Wieder schlenderte ich durch die Gassen, auf der Suche nach Foto-Motiven. Wieder lief ich zum Kastro, genoss die Aussichten auf das Gewimmel unter mir. Es gibt nicht viele Orte auf den Kykladen, die fast schon eine städtische Atmosphäre haben. Ich mag die Ufer-Promenade mit den Bars und Shops.
Beinahe zufällig entdeckte ich die Bar 520, die in den nächsten Jahren unsere Lieblings-Bar werden sollte. Sie liegt praktisch in der zweiten Reihe über der Geschäftsstraße, mit herrlichem Blick auf den Hafen. Sie ist ein bisschen teurer als andere, aber hier zahlt man für die Aussicht. Und die ist es wert (es sieht so aus, als ob Corona dieser Bar den Garaus gemacht hat, wir werden es das nächste mal sehen).
Ich muss dazu sagen, dass ich immer nachmittags dort war. Wie es nachts ist, weiß ich nicht, es soll ziemlich laut sein, aber das ist für griechische Bars nicht ungewöhnlich.
Langsam ging mein Aufenthalt auf Naxos zu Ende.
Am nächsten Tag nahm ich die frühe Fähre nach Paros.
Und der Urlaub ging weiter.