Apollonia ist die Inselhauptstadt. Die eigentlich aus fünf Orten besteht. Wenn man sie aus der Ferne betrachtet, handelt es sich um ein weißes Band an Gebäuden auf mehrere Hügel verteilt. Sie ist Verwaltungssitz der Insel. Für Touristen bildet sie einen Verkehrsknotenpunkt, vom dem aus die meisten der glücklicherweise regelmäßig-fahrenden Busse abgehen.
Ansonsten hat Apollonia einen Nachteil: Es liegt nicht am Meer, was bei den vielen Busverbindungen nach Faros, Vathi, Platis Gialos oder Kamares aber nicht viel ausmacht. Für Wanderer stellt es allerdings trotzdem die bessere Alternative dar, denn von hier aus starten die meisten Wanderwege.
Gerade in der Hochsaison kann man das rege Nachtleben genießen. Tagsüber geht es ruhiger zu. In der Hauptgasse „Steno“ befinden sich viele Bars, Cafés, Restaurants und Geschäfte.
Wenn man das südliche Ende Apollonias erreicht hat, schließt sich Katavati direkt an. Ich laufe gerne durch den kleinen Ort, der mir ein bisschen zeigt, wie das Leben fern von den Touristenströmen auf den Kykladen aussieht. Keine Hotels, keine Restaurants, zumindest zum Zeitpunkt meines Berichts. Auf jeden Fall kommt man, wenn man Katavati durchquert hat, zu mehreren interessanten Wanderwegen. Einer führt nach Vathi, das ich, Schande über mein Haupt, noch nicht besucht habe, und zum Kloster auf dem Propheten Ilias, am höchsten Punkt der Insel. Gutes Schuhwerk kann ich nur wieder einmal empfehlen.
Folgt man der Straße, kommt man zu einem der ältesten Siedlungspunkte der Insel, zu Agios Andreas, Ruinen aus der mykenischen Zeit, also etwa 3200 Jahre alt.
Dazu später mehr.
Aber auch in der anderen Richtung gibt es einiges zu sehen. Artemonas, heute irgendwie Teil der Hauptstadt, liegt auf einem Hügel, gegenüber von Apollonia. Es ist ein lohnender Spaziergang, vorbei an interessanten Häusern, Plätzen und Kirchen, bis man am Hauptplatz des Ortes angelangt ist. Von hier aus kann man Artemonas entdecken, sich in das Gewirr der Gassen werfen. Viele Gebäude sind mit blühenden Pflanzen geschmückt. Vorbei geht es auch an einigen prächtigen Adelshäusern aus dem 19. Jahrhundert mitsamt der prächtigen Gärten, eine Seltenheit auf den Kykladen. Mich überrascht die Ansicht dieser Villen immer wieder, vermute ich sie hier doch nicht. Aber warum sollten reiche Leute nicht hier ihr Quartier aufgeschlagen haben? Oder immer noch aufschlagen.
Wenn man weiterläuft, stößt man irgendwann auf die beiden Windmühlen, die auch auf Sifnos ab und an zu finden sind.
Von hier aus sind die Aussichten wieder grandios.
Das Meer ist letztlich überall.