Voll verregnet

Und mit dem heutigen Ostermontag geht das zweite Corona-Osterfest nach 2020 zu Ende.
Standesgemäß mit einem leichten Wintereinbruch.
Während ich letzte Woche noch in kurzen Hosen und Sandalen durch die Gegend laufen konnte und einige Zeit an einem See verbrachte, ist es damit wieder vorbei. Graupelschauer draußen, innen etwas Trägheit. Irgendwie gönne ich mir das gerade.
Ich ertappe mich dabei, ein wenig in diesem Blog zu schmökern. Es ist eigenartig, auf das eigene Selbst zurückzuschauen. Wie wenig doch im Augenblick die Zukunft zählt, die kaum zu existieren scheint. Alles ist auf Eis gelegt, alle Pläne, alle Gedanken. Doch die Gegenwart ist leider auch nicht gerade erbaulich, wohin also soll ich mich flüchten, wenn es mir hier alles zu viel wird? Das ist die große Frage.
Jedenfalls habe ich aufgehört, über die eigene Impfung nachzudenken. Gestern kam mir das erste Mal der Gedanke, dass wir auch die Impfungen selbst vermasseln können. Ab nächste Woche ist genug Impfstoff da. Aber wie kommt der in die Arme der Leute? Ich befürchte, dass es zu einem weiteren Desaster kommen wird. Daher habe ich beschlossen, nicht weiter darüber nachzudenken. Es ist eine stoische Sichtweise, denn was ich nicht ändern kann, brauche ich auch nicht zu lamentieren. Das stimmt natürlich nicht, denn je stärker wir murren, desto hektischer werden die Verantwortlichen. Noch vor einigen Wochen dachte ich, dass ich bald meinen Impfcode erhalten würde. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Ich will eigentlich nicht mehr daran denken.

Ansonsten gibt es wenig Neues.
Mein Knie wird viel zu langsam besser, es behindert mich mehr als ich möchte. Aber das wird schon werden. Immerhin habe ich es geschafft, Donnerstag Abend einen Termin für einen Schnelltest zu bekommen, weil wir vielleicht am Freitag damit beginnen werden, das Dach der Datsche neu zu machen. Noch steht nicht fest, ob das Wetter mitspielt. Oder wir einen echten Lockdown bekommen werden. Dann wird sich auch dieser Termin kaum halten lassen. Mittlerweile schaffe ich es also noch nicht einmal, auch nur einige Tage im Voraus zu denken, denn für mich wird das erst am Mittwoch entschieden. Vorher hat es keinen Sinn, darüber nachzudenken. Immerhin habe ich an den Test gedacht. Ob ich damit allerdings in den Baumarkt hineinkomme, weiß ich nicht. Unvorstellbar. Bei dem Gedanken daran, auf solche Hürden bei einem Besuch in einem Baumarkt zu stoßen, könnte ich sarkastisch werden. Aber das bringt auch nichts, denn die Situation ist, wie sie ist. Und das Virus ist ansteckender als noch vor einigen Wochen. Vielleicht sollte ich dieses Projekt schon aus diesem Grund erneut verschieben.

Trotzdem bereite ich den Sommer in der Datsche auch hier bereits vor. Mein Fenstersims steht voll mit Töpfen von frisch ausgesäten Blumen. Mohn, Astern, Wucherblume, Sonnenhut. Einfache Pflanzen, die selbst in diesem Trockengebiet aus märkischem Sand gut wachsen werden. Mehr kann ich im Moment aber nicht machen. Schließlich muss ich diese Pflanzen auch irgendwann nach Gräbendorf schaffen. Mit dem Faltrad. Und das ist immer ein Spaß.

So, jetzt ist es kurz nach zwölf, ich wende mich jetzt Netflix zu.
Vielleicht ist das das Beste, was man an einem verregneten kalten Feiertag machen kann.