Voll eintönig
Gar nicht leicht, nach dem winterlichen Osterfest wieder Fahrt aufzunehmen.
Ich weiß nicht warum, aber vielleicht ist Arbeitsroutine im Augenblick das Beste, denn ich habe den Eindruck, dass diese langen Wochenenden wie das Letzte nicht besonders gut sind. Sie vergehen ohne Höhepunkte, ohne Anreize, sogar ohne Unterhaltung. Da auch das Wetter nicht gerade mitgespielt hat, habe ich es nicht einmal geschafft, den Balkon fertig zu machen. Die Steuererklärung sumpft auch schon seit Wochen in der Schublade, obwohl nicht mehr viel zur Fertigstellung fehlt. Aber so ist das wohl, wenn der Schlendrian erst einmal im System drinnen ist, ist er schwer wieder zu entfernen.
Auch von Corona gibt es wenig zu berichten.
Die Impfsituation wird nicht besser, trotz der Ankündigungen. Gerade hat Moderna mitteilen lassen, dass 100.000ende Dosen weniger geliefert werden. Es sind Hiobsbotschaften wie diese, die mich langsam zweifeln lassen. Auch gehen die Impfzahlen pro Tag nicht in die Höhe. Man darf es gar nicht hochrechnen, also verlassen wir das unsägliche Thema, das nur schlechte Laune verbreitet.
Ansonsten aber sind auch die Wochentage ereignislos. Weiterhin lässt der Frühling auf sich warten, weiterhin wissen wir nicht, wie unser Leben in ein paar Tagen aussehen wird, weil diverse Lockdown-Varianten die Runde machen, die ich im Einzelnen gar nicht mehr studiere. Irgendwie warte ich darauf, dass sich alle geeinigt haben, sie sollen dann sagen, was passieren soll. Ansonsten empfinde ich es in dieser Situation als ermüdend, immer neue Ideen zu diskutieren, die weder neu sind noch konsequent. Denn Hand auf’s Herz: So wirklich nimmt niemand diese Krankheit ernst. Viele Politiker reden viel, aber auf die unpopuläre Idee eines echten konsequenten Lockdowns traut sich niemand heran. Das ist das Einzige, das im Augenblick helfen wird. Aber dadurch, dass über Ostern kaum Tests stattgefunden haben, gehen die entsprechenden Zahlen optisch nach unten, obwohl sie realistisch betrachtet wahrscheinlich eher nach oben gehen. Das führt zu kuriosen Entscheidungen, denn Städte wie München weisen eine Inzidenz von unter 100 auf, was weitere Lockerungen nach sich ziehen sollte. In ein paar Tagen aber, wenn alle Gesundheitsämter die Zahlen nachgemeldet haben, werden wir eher bei 200 sein, also bei strengen Maßnahmen. Es ist absurd und unangenehm.
Vielleicht sollte ich mal ein paar Tage Nachrichtenpause einlegen. Ein Jahr Corona. Ein Jahr, das ich gerne vergessen möchte, aber das geht noch nicht, weil es nicht bei einem Jahr bleiben wird.
Und wieder mal nur gemeckert.
Das wird langsam zu einer Unsitte. Vielleicht wird es besser, wenn es wärmer wird. Eigentlich gibt es ja Grund zur Hoffnung. Der Frühling steht vor der Tür, auch wenn er gerade eine Pause macht, vielleicht auch die Impfung, auch wenn ich etwas zweifle. Dann, im September, vielleicht die Reise nach Griechenland. Erst mit Ehefrau Nina, dann ein paar Wochen allein. Vorgestern habe ich ein bisschen überlegt, was ich machen könnte. Peloponnes oder Thessaloniki/Chalkidiki? Wenn es soweit kommt, werde ich wahrscheinlich mein Fahrrad mitnehmen. Das Zelt sowieso.
Ich will daran glauben, dass es klappen wird. Ich weiß nicht, wie es mir gehen würde, wenn nicht.
Seien wir also guter Hoffnung.
Aber es dauert alles so lange.
Viel zu lange.