Voll dämlich
Und sie steigen wieder.
Die Zahlen meine ich.
Ob in Frankreich, Spanien, Großbritannien, Deutschland …. und in Griechenland.
Für diejenigen, die dem Blog nicht regelmäßig folgen: Ich hatte vor einigen Tagen/Wochen überlegt, ob Ehefrau Nina und ich nicht vielleicht doch noch zwei Wochen auf die Kykladen fahren könnten. Oder eine Woche nach Prag.
Irgendetwas, das uns ein bisschen aus dem Dunstkreis Berlin/Brandenburg herausholt. Doch wie es aussieht, wird das nicht geschehen. Insgeheim hatte ich es immer befürchtet, doch gehofft hatte ich, dass alles irgendwie besser werden würde.
Die Hoffnung muss ich nun langsam begraben.
Die Gründe?
Vielfältig und sicher nicht so einfach zu erfassen.
Ich denke, dass letztlich alles darauf zurückzuführen ist, dass Menschen einfach keine Lust mehr haben, auf Vorsichtsmaßnahmen zu achten. Leute in meiner (entfernten) Umgebung jedenfalls lassen schon wieder allen (oder einigen) Verstand sausen. Ist ja nur ein unsichtbarer Virus, der kommt schon nicht her. Die Flieger aus Europas Süden sind jedenfalls wieder voll, ein Viertel der Fälle wird von Heimkehrern aus dem Urlaub ins Land getragen.
Wie es weitergehen wird?
Keine Ahnung.
Diejenigen jedenfalls, die jetzt nur ihren Spaß im Kopf haben und hatten und denen alles egal ist, könnten dafür sorgen, dass es wieder eine Ausgangsbeschränkung gibt. Alles zurück auf null, alles zurück auf Los, zurück zum März. Das ist natürlich nur die Extrem-Situation, aber denkbar ist es schon.
Die Menschheit besteht leider im Moment nicht die von der Natur gestellte Probe. Das Unglaubliche daran: Es ist nicht einmal die Mehrheit, die nicht vorsichtig ist. Es sind einige, aber die setzen auch für die anderen alles auf’s Spiel. Es ist wirklich frustrierend.
Letztlich tendiert nun auch unsere Chance auf ein bisschen Urlaub fast gegen Null. Aber wäre das nicht auch ein großes Stück Egoismus gewesen? Auch wir hätten für ein bisschen Sonne im Süden und einer Mußestunde in einem griechischen Café mit Gesichtsmaske andere gefährdet. Ich muss aber zugeben, dass es manchmal schwierig ist zu entscheiden. Denn ist es gefährlicher, zwei Stunden in der Berliner S-Bahn zu verbringen oder drei in einem Flugzeug nach Athen? Das ist natürlich nicht der einzige Aspekt. Auch der der Notfallversorgung im Krankheitsfall. Ist es moralisch richtig, sich einem schlechteren Gesundheitssystem auch noch aufzubürden? Schließlich ist es doch zumindest möglich, dass der Fall der Fälle eintritt. Und im Krankheitsfalle wäre es allemal besser, zu Hause zu sein.
Es gäbe noch andere Aspekte zu bedenken. Auch den der Gefährdung für andere durch das eigene Verhalten. Welches Vorbild geben wir? Jeder Einzelne von uns? Dabei muss man natürlich ebenso vorsichtig sein. Ohne Angst, aber auch nicht dumm.
Zugegeben, ich habe noch nicht ganz aufgegeben. Vielleicht beruhigen sich die Fallzahlen auch wieder, vielleicht können wir doch noch, also eher Ende September, fliegen. Dann, wenn die Hauptreisesaison vorbei ist und tatsächlich 99% der Urlauber wieder zu Hause sind. Aber das werden wir sehen.
Wahrscheinlich sieht es nach weiteren Wochen in Gräbendorf aus. Am Sonntag geht es wieder dorthin. Ich befürchte, dass alles vertrocknet ist, hat es doch im August bis jetzt kaum geregnet. Aber so ist das eben.
Wüstengrundstück im Brandenburger Süden. Der Strand praktisch vor der Nase.
Es fehlt nur das Meer.
Hier ein Link zum Coronavirus-Update mit Prof. Drosten.(neue Folgen ab Ende August)