Voll textlos
Ich habe seit einer Woche keinen Artikel mehr geschrieben. Das ist ein Novum.
Zwar kann ich als Ausrede sagen, dass ich in Gräbendorf im Garten war, aber das ist ein fadenscheiniges Argument, denn ich hatte sowohl einen alten Laptop als auch ein Tablet samt Bluetooth-Tastatur dabei, auf dem ich auch sonst gut habe schreiben konnte.
Tatsächlich aber war mir nicht danach.
Ich kann im Augenblick das ständige Genöle aus allen Richtungen nicht mehr hören. Die Diskussionen über Corona nerven extrem, vor allem, weil sie scheinheilig und nicht zielführend sind. Angestachelt werden sie meist von Politikern, die in dem Superwahljahr die Katastrophe irgendwie zu nutzen suchen. Auf dem Leid der Leute bauen sie also ihre Karrieren auf. So etwas verdient eigentlich keine Zeile, sondern nur Missachtung und Verachtung.
Wie ich schon früher öfter schrieb, kümmere ich mich kaum noch um die Vorschriften und die Maßnahmen, die im Augenblick gelten. Zu oft ändern sie sich, zu langweilig ist die Diskussion darüber.
Was mich etwas bedrückt, ist meine Vorhersage, dass wir in ein paar Wochen darüber diskutieren werden, warum sich ein Teil der Bevölkerung nicht impfen lassen will und was das für Konsequenzen haben soll. Ich kann es schon förmlich riechen. Erst war es der Impfneid, dann die Impfscham, jetzt die Impfverweigerung. Aus dieser Diskussion habe ich mich verabschiedet. Und irgendwie freue ich mich darauf, daran nicht mehr teilnehmen zu müssen.
Für meinen Blog bedeutet das aber im Augenblick, dass ich mir etwas anderes überlegen muss. Es war natürlich nie so gedacht, dass er für immer mit dieser Überschrift existieren sollte. Corona hat ein Ende, somit wird sich auch der Corona-Blog eines Tages verändern. Das ist gut so, denn die Welt dreht sich weiter.
Im Grunde habe ich auch schon das Datum im Kopf, an dem ich ihn beenden möchte. Es wird das Datum meiner eigenen persönlichen Immunität sein. Das heißt, zwei Wochen nach meiner zweiten Impfung wird es so weit sein, die am 05.06.2021 stattfinden wird.
Natürlich werde ich danach ebenfalls schreiben. Aber der Blog wird nicht mehr „Corona-Blog“ heißen, sondern anders. Im Grunde war er immer eine Art Tagebuch. Und das werde ich weiter schreiben. Einen Monat also wird er noch so heißen, wie er heißt, danach kann ich ihn guten Gewissens umbenennen. Für mich wird die Pandemie dann vorbei sein, was nicht heißt, dass ich nicht ab und zu darauf zurückkommen werde. Aber mich beschäftigen noch andere Dinge, auch wenn ich von Politik und Pandemie erst einmal gründlich die Schnauze voll habe.
Einen Nachtrag habe ich noch: Wer ist eigentlich für das Wetter verantwortlich?
Frechheit, was da gerade passiert. Am Wochenende ist zum wiederholten Male die Dachdeckung im Garten ausgefallen. Wegen Dauerregen. Am Samstag wäre es vielleicht gegangen, aber Freitag und Sonntag waren unbeständig, um es mal gelinde auszudrücken. Also nach Pfingsten dann wieder ein Versuch, wenn bis dahin nicht die letzten Holzvorräte vom Markt verschwunden sind. Die Knappheit des Rohstoffs liegt dieses Mal nicht an Corona, sondern an der Gier der Zwischenhändler, die lieber den chinesischen als den deutschen Markt bedienen (stark vereinfacht). Also wenigstens das ist wieder normal.
Darauf lässt sich aufbauen.