Voll Frühling?

Ich hatte das Thema schon vor zwei oder drei Einträgen, bin heute aber derartig faul, dass ich keine Lust dazu habe, mir mein Hirn zu zermartern. Die Sonne scheint und ich sitze hier drinnen und verfasse Texte. Gut. Dieses Schicksal teile ich natürlich mit vielen Millionen, ist also nichts Besonderes. Trotzdem lohnt es sich mal wieder, darüber zu schreiben.

Dabei ist es immer so, dass mich das wärmere Wetter eigentlich nur zu dieser Zeit interessiert. Im Sommer rührt es mich kein bisschen, weil wir es in diesen Breitengraden in den letzten Sommern so üppig genießen durften. Die Hitze, die Helligkeit, auch die Trockenheit (die weniger gut war) ist nur im Frühling ein Ereignis. Besonders jetzt, zu diesem Zeitpunkt, nach all den düsteren Monaten des Corona-Winters 2020/21, ist es plötzlich ein Segen.
Ich weiß nicht.
Ich übertreibe gerade maßlos. Schon überlege ich immer ernsthafter, nächste Woche zwei, drei Tage im Garten zu verbringen, also auch dort zu übernachten. Es ist Februar, was auch heißt, dass die Tage nicht nur sehr kurz sind, sondern die Nächte dazu noch ziemlich kalt. Das Wasser kann man noch nicht anstellen, weil es frieren und die Leitungen sprengen könnte. Was also soll ich dort?
Es ist im Grunde ziemlich einfach: Mal etwas anderes sehen. Nach vier Monaten, eingesperrt in der Wohnung, im Lockdown light, der bedeutete, dass nicht einmal ein winziges Kaufhaus geöffnet hatte, in dem man mal ein anderes Szenario als nur die eigenen vier Wände hätte beobachten können (wie verzweifelt muss man sein?), wäre es wirklich etwas anderes.
Ich habe mich noch nicht entschieden.
Man muss eben auch bedenken, dass es bereits ab 17 Uhr dunkel wird. Und dort draußen bedeutet dunkel eben: Abwesenheit von Licht. Und zwar von jeglichem, was man sich als Städter nur schwerlich vorstellen kann. Außerdem ist die Hütte undicht, zumindest in der Küche.
Trotz all dieser Erwägungen, die einem Aufenthalt im Garten widersprechen würden, setze ich mich damit immer realistischer auseinander.
Es ist auch nicht so, dass dort nichts zu tun wäre. Es gibt immer etwas, was man machen kann. Terrassen streichen, eine Wand bauen, das Werkstatt-Häusschen lasieren. Alles geht. Aber nichts muss. Zumindest jetzt noch nicht.
Ich werde also sehen, wie ich mich letztlich entscheide.

Von der Corona-Front gibt es im Augenblick nichts weiter zu berichten. Alle Menschen scharren mit den Hufen, möchten geimpft werden, aber nicht mit dem britischen Gemisch, weil es angeblich nicht so wirkungsvoll ist. Bekäme ich die Möglichkeit, würde ich mich sofort mit dem Astra-Impftoff impfen lassen. Doch das Misstrauen ist groß. Offensichtlich ist „Verschwörung“ gerade mal wieder en vogue. Ekelhaft.
Somit verabschiede ich mich ins Wochenende, dieses Mal also nur mit einem kurzen Text. Manchmal ist es besser, nicht so viele Worte zu machen.
Und es gibt Tage wie diesen, an dem sie nicht so üppig fließen wie sonst. Habe ich vorhin auch schon bei meinem Roman gemerkt, denn ich für die nächsten zwei Tage mal liegen lasse. Nicht so schlimm, ich liege im Endspurt, in der Auflösung der Geschichte, die schon seit Wochen praktisch feststeht.
Ich muss sie also nur noch zu Papier bringen.
Die leichteste Aufgabe also.