Voll ausgeknabbert
Ich habe sie.
Noch vor wenigen Wochen war sie mir aus der zugeschnappten Falle entkommen, auf wundersame Weise.
Als ich vor ein paar Tagen wieder herkam, präparierte ich sofort die drei Lebendfallen, wieder mit Erdnussbutter, die sich ja schon bewährt hatte, auch wenn das Kleinvieh wieder ausgebüxt war.
Das war durchaus notwendig, denn die Hinterlassenschaften der Maus/Mäuse waren nicht zu übersehen. Nicht viel, aber doch prägnant dominant auf den weißen Fliesen.
Hoffnung hatte ich wenig.
Doch gestern, als ich einen flüchtigen Blick auf eine der Fallen warf, sah ich sie plötzlich. Das kleine Wesen befand sich im Käfig. Und das mitten am Tag. Frech.
Aber es hatte sich nun ausgeknabbert.
Die Maus hatte große Angst, versuchte aus dem Käfig zu entkommen, sauste von rechts nach links, wohl auch, weil sie bemerkte, dass ich sie gesehen hatte. Trotz der Tatsache, dass ich froh war, sie endlich gefangen zu haben, entschied ich mich, sie sofort „zu entsorgen“.
Also warf ich ein altes T-Shirt über den Käfig, zog Arbeitshandschuhe an und legte das Biest in eine alte Fahrradtasche, hoffend, dass die Maus nicht fliehen würde.
Dann machte ich mich auf den Weg. Immer in Richtung des Frauensees.
Nein, ich habe sie natürlich nicht ertränkt. Kurz vor dem Haus des Waldes, ca. einen halben Kilometer von der Datsche entfernt, befindet sich ein Obsthain. Hier entließ ich die Maus. Es war gar nicht so leicht, die Falle zu öffnen, doch sobald die eine Seite offen stand, flitze das Tier hinaus, war nach einer Sekunde nicht mehr zu sehen.
Ich war ziemlich zufrieden.
Heute jedenfalls entdeckte ich erneut einen Mäusekegel.
Und weiß nun, dass ich hier noch lange nicht fertig bin. Zurückgekehrt wird die Maus nicht sein. Doch scheine ich es leider doch mit einem Clan zutun zu haben.
Und die halten sich ja bekanntlich selten an Regeln.
Also bleiben die Fallen erst einmal gespannt und bestückt.
Wir werden sehen, wie erfolgreich meine Jagd dieses Jahr noch sein wird.