Voll brillenlos
Ich bin in Gräbendorf im Garten. Und habe meine Brille vergessen.
Es ist unglaublich, wie verschwommen alles aussieht, aus der Nähe bin ich nicht mehr in der Lage, diesen Bildschirm zu erkennen. Es sieht sicher komisch aus, aber ich sitze ca. einen Meter von diesem Tablet entfernt, das mit 10 Zoll nicht allzu groß ist.
Das muss gehen, schließlich habe ich gestern auf diese Weise die zweite Überarbeitung des Romans beendet.
Hat funktioniert.
Ansonsten ist alles wie gehabt. Das Wetter lässt dieses Jahr zu wünschen übrig und die Politik um die Coronakrise nervt mich maximal. Die Säue, die durch’s mediale Dorf getrieben werden, haben die Frequenz erhöht. Alles, was gestern wichtig schien, ist schon lange vergessen, neue Platzhalter-Themen sind an der Reihe. Jetzt gerade sind es Impfungen für Kinder. Es wird rauf und runter diskutiert. Albern, denn kein Impfstoff ist derzeit für diese Altersgruppe zugelassen. Und selbst wenn, sind nicht mehr Impfdosen vorhanden. Es geht wie immer um politische Profilierung. Im Augenblick ist unser machtgierige Gesundheitsminister Spahn mal wieder dabei, sich durch unhaltbare Versprechungen in den Medien zu halten. Ist er unser Trump? Oder eher der bajuwarisch-fränkische Kraftprotz, der gerade in seinem Amt des bayrischen Ministerpräsidenten versucht, sich wieder auf die Bühne zu drängen?
Es widert mich gerade etwas an. Letztlich gilt weiterhin die Devise: Don’t let a good crisis go to waste.
Aber es gibt auch gute Neuigkeiten Corona betreffend, eigentlich die einzig wichtige: die medizinische Erholung. Die Inzidenz geht zurück, in Berlin liegt sie bereits bei etwas mehr als 30. Irgendwann mal lag die Öffnungsgrenze bei 35, aber jetzt scheint sie bei 20 zu liegen. Ich hör schon gar nicht mehr hin, das ist langweilig und kaum nachvollziehbar. Nun aber scheint die Beendigung der dritten Welle kurz bevorzustehen. Jetzt, da der Sommer sich meldet, es soll ab Sonntag (in zwei Tagen) endlich warm werden. Vielleicht ist das wirklich einmal ein Zeichen. Wie schon oft berichtet, bekommen wir in neun Tagen die zweite Impfdosis Moderna. Ein Tag, den wir gebührend feiern werden.
Aber um mal auf den Garten zurückzukommen: Die relative Kühle und das feuchte Wetter haben dafür gesorgt, dass der Rasen, der im Winter wachsen konnte, noch nicht vollends verschwunden ist. Alles ist schön grün, die Mirabellen sind in ein paar Wochen erntereif, von denen gibt es Massen, denn der Frost zu den Eisheiligen ist weitgehend ausgeblieben. Es ist schön zu sehen, wie alles wächst.
Morgen versuchen wir ein weiteres Mal, die Laube dicht zu bekommen. Mal sehen, ob das Wetter mitspielt. Es muss einfach.
Das brillenlose Lesen habe ich übrigens elegant gelöst: durch Bookbeat. Ich höre also. Aber das Schreiben ist schwierig. Mal sehen, wie lange ich für die Überarbeitung dieses Textes brauche.
Alles wird am Ende gut. Und irgendwie glaube ich jetzt sogar daran.