Voll Lockdown?

Jetzt haben wir es geschafft.
Denn er steht unmittelbar bevor:
der Lockdown.
Kanzlerin Merkel hatte vor einigen Wochen ca. 20.000 Neu-Infizierte pro Tag vorhergesagt, ist damals (es scheint Ewigkeiten her, doch sind es eigentlich nur einige Tage) aus der üblichen Ecke zerrissen worden. Panikmache wurde ihr vorgeworfen.
Nun, sie hat sich tatsächlich geirrt, nur nicht so, wie die Leute es dachten. Ging Kanzlerin Merkel noch von 20.000 Fällen um Weihnachten herum aus, so erreichen wir diese Zahl bereits jetzt, in vielleicht einer Woche.
So eine inkompetente insolente Person. Und so etwas führt Deutschland.

Das ist Ironie, nur für den Fall, dass es wirklich noch jemanden gibt, der das ernst nimmt.
Trotzdem die Fakten: Wir hatten gestern 15.000 neue Fälle, die Marke von 20.000 werden wir also in wenigen Tagen erreichen.
Und dann?
The sky is the limit.
In Frankreich sind es bereits mehr als 50.000 am Tag. Das ist dort nicht verboten. Bei uns übrigens auch nicht. Doch weder die Franzosen noch wir wollen das.
Von daher geht es in Ordnung, für eine kurze Zeit sehr strenge Maßnahmen zu befürworten. Dabei geht es nicht darum, das Virus auszulöschen, das funktioniert nicht. Aber die Zahl der Ansteckungen können wir wieder minimieren, um unser Gesundheitssystem zu schützen. Und damit natürlich auch die Erkrankten, die die best-mögliche Behandlung bekommen können.

Der Lockdown ist natürlich keine angenehme Erfahrung.
Aber wir sind recht gut vorbereitet. Ein Dutzend Konserven mit Tomaten in Stücken, Pasta zum Erbrechen, 40 Rollen Klopapier, dazu kiloweise Mehl und drei Dutzend Packungen Trockenhefe, dazu Reis, Erdnussbutter, Marmelade, weitere Konserven mit Bohnen, Linsen und Kichererbsen. Und was weiß ich noch.
Ich habe kürzlich das Spiel „Far Cry 5“ durchgespielt, dort kann man sogenannte Prepper-Verstecke entdecken, also Bunker, die dazu ausgerüstet sind, eine Katastrophe autonom zu überstehen. Die sind im Spiel ähnlich gefüllt wie unsere Speisekammer. Alles ein bisschen übertrieben, aber ich habe keine Lust, wenn es in einigen Tagen so weit ist, die Panik der Leute in Supermärkten zu unterstützen.
Der Witz ist nämlich, dass frische Produkte immer da waren, nur bestimmte Sachen fehlten wochenlang. Die habe ich jetzt, also müssen wir uns diesbezüglich nicht kümmern.
Und das ist der eigentliche Grund für das Horten. Und derjenige für die Knappheit von Produkten. Plötzlich wollen alle einen Grundvorrat aufbauen, und das gleichzeitig. Wir haben es im Frühjahr erlebt. Auch ich habe mich von dem Drang anstecken lassen, in der Annahme, wenn ich mich nicht kümmere, würden wir in einigen Wochen ohne Hefe, Pasta, Klopapier dastehen. Somit wurden auch wir Normalos, die sich eigentlich keine großen Sorgen gemacht haben, in die Geschichte hineingezogen. Und haben unseren Teil dazu beigetragen, dass Regale im Supermarkt plötzlich leer waren.

Nun, ich habe gelernt. Und schon in den letzten Wochen immer wieder ein bisschen mehr gekauft.
So können wir dem Lockdown, der im Grunde keiner sein wird, weil wir eben nicht eingesperrt werden, sondern nur die nicht notwendigen Geschäfte schließen müssen, trotzdem relativ entspannt entgegensehen.

Eine kleine Herausforderung wird noch unser morgiger Hochzeitstag, den wir aber erst am Samstag feiern werden. Wo bekommen wir etwas zu essen her? Normalerweise gehen wir in ein besonderes Restaurant. Es muss nicht gehoben sein, dort würde ich mich auch nicht wohlfühlen. Aber eben nicht der Italiener um die Ecke, auch wenn wir hier einige sehr gute zur Auswahl haben.
Wir überlegen, bei einem Griechen um die Ecke zu bestellen. Dort könnte ich das Essen abholen.
Es sind im Grunde nur einige Unpässlichkeiten, die wir wegen des Lockdown „ertragen“ müssen.
Wir kriegen das hin.
Oder besser:
Wir schaffen das.

Hier ein Link zum Coronavirus-Update mit Prof. Drosten.