Ein Ruhetag.
Die letzten drei Tage waren intensiv, jeder auf seine eigene Art. Heute aber spürte ich den Muskelkater und auch die mentale Träge, die mich manchmal ergreift, wenn ich viel erlebt habe. Der gestrige Besuch im Museum hat noch nachgewirkt, ich habe nachgedacht, auch während des gestrigen Eintrags. Es war schön, solch ein Museum bekomme ich nur selten zu Gesicht. Der Witz ist, dass ich auch die Wahl hatte, eventuell nach Wien zu fahren. Und das Museum MAK zu besuchen. Ich habe das Gefühl, gestern wirklich anständigen Ersatz gefunden zu haben.
Meine Beine waren heute jedenfalls schwer. Wahrscheinlich noch von der Wanderung vorgestern, aber auch vom Radfahren. Es sind oft nur 20 Kilometer am Tag, aber auch das spüre ich irgendwann. Es geht allerdings. Ich werde fitter. Nur ab und zu gönne ich mir mal einen Tag Auszeit. Nach dem etwas ruhigeren Griechenland jedenfalls bin ich wieder etwas aktiver, was mir gefällt. Zwar werde ich an diesem Ort sechs Nächte verbracht haben, wenn ich abfahre, doch gibt es hier genug zu sehen und zu erleben. Ich habe mich übrigens um einen Tag verrechnet. Eigentlich wollte ich morgen schon abfahren, aber drei Tage in Bozen wollte ich mir nicht antun. Daher fahre ich erst Sonntag. Das reicht, auf diese Weise kann ich morgen nochmal eine kleine Wanderung machen. Ich weiß schon wohin, zumindest die Richtung. Mal sehen, wie weit ich komme. Und ob das Wetter mitmacht. Denn ich habe den Eindruck, dass es sich wandelt. Es donnert schon den ganzen Tag, ohne allerdings hier zu gewittern. Der Regen wird woanders niedergehen. Aber in den Bergen kann sich das schnell ändern. Wir werden also sehen.
Vom heutigen Tag habe ich also nicht viel zu erzählen. Ich ließ mir Zeit, kaufte nur ein paar Lebensmittel ein, surfte ein wenig, kurz, ich ließ es mir gutgehen. Immer wieder schaue ich mir hier die Berge an. Welch ein Spektakel. Die schiere Größe ist beeindruckend und vielleicht auch ein bisschen erdrückend. Ich bin jedenfalls fast lieber hier als am Meer. Aber diese Einsicht ist nicht neu.
Eine Woche habe ich übrigens noch, in der ich allein reise. Dann noch ein paar Tage Prag mit Ehefrau Nina zusammen, dann ist es vorbei. Ein witziger Gedanke. Aber auch ein guter. Noch ist es nicht an der Zeit, darüber nachzudenken. Immerhin besuche ich noch Bozen und München. Letzteres habe ich vor neun Jahren das erste und letzte Mal gesehen. Ich bin gespannt. Es hat mir gefallen damals, als mein Camper ein paar Wochen zuvor den Geist aufgegeben hat. Seither bin ich mit Zelt unterwegs, neuerdings auch mit Faltrad. Aber das ist eine andere Geschichte.

Den Abend werde ich bei einer einfachen Flasche Rotwein und ausgezeichnetem Käse genießen. Den Kühlschrank auf dem Campingplatz muss ich ausnutzen.
So, genug geredet. Wenn es nichts zu erzählen gibt, sollte man den Mund halten bzw. das Schreiben einstellen.
Und das mache ich jetzt für heute.